Märchen
Ich war 20 Jahre alt und studierte gerade, als ich Bücher mit keltischen Märchen entdeckte.
Sie faszinierten mich, ich las sie Freunden vor, die so begeistert waren wie ich und mehr hören wollten.
Aber ich spürte, dass ein entscheidendes Element fehlte: der direkte Kontakt zum Publikum.
Beim Lesen starrt man in ein Buch und gibt den gedruckten Inhalt wieder ohne die Lauschenden anzuschauen.
Wenn Märchen aber frei gesprochen werden, in ihrer ursprünglichen Erzählsprache, die ganz anders klingt als das geschriebene Wort,
dann verändern sie sich: sie werden ganz lebendig und ziehen die Zuhörer mit hinein in die Geschichte.
Ich machte eine Erzählerausbildung bei Linde Knoch von der Europäischen Märchengesellschaft, Schwerpunkt lemniskatisches Erzählen.
Diese Technik unterstützt mit einem unauffällig unterlegten Rhythmus den natürlichen Fluss einer Geschichte.
Wichtig sind beim Lemniskatischen Erzählen besonders die Betonungen an der richtigen Stelle.
Dies fördert das Aufnehmen der Bilder des Märchens und intensiviert das Hör-Erlebnis.